Blutegeltherapie

Informationen

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis)

D ie Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmitteln.
Bereits vor dem 5. Jhd. vor Chr. war sie fester Bestandteil der Heilkunst und wurde mit Erfolg angewandt. Die damaligen Mediziner hatten die Anwendungsgebiete und Techniken der Blutegel so weit erforscht, dass heute kaum etwas prinzipiell Neues hinzugefügt werden konnte. Abgesehen davon, dass man in der heutigen Zeit viel mehr über die Heilkraft des Egels weiß.

Der Lebensraum der Egel ist das Wasser. Fast ihr ganzes Leben verbringen sie dort - mit Ausnahme der Fortpflanzungszeit, in der sie ihre Eier in die feuchte Ufererde ablegen. Für viele Menschen ist der Blutegel nichts als ein ekeliger unansehnlicher Wurm. Bei näherer Betrachtung stellt sich der Blutegel jedoch als äußerst sensibles Tier dar, welches aufgrund seiner speziellen Anpassung nur bedingt als Parasit bezeichnet werden kann. Hungrige Tiere halten sich an der Wasseroberfläche auf. Von Wellen alarmiert schwimmt der Egel auf den Bewegungsherd zu. Dort heftet er sich mit Hilfe seiner Saugnäpfe fest und beginnt seine Umgebung zu erkunden. Erst, wenn er eine warme hautähnliche Stelle gefunden hat, beißt er zu.
Der Beißapparat von Hirudo medizinalis besteht aus dem Mundsaugnapf am dünneren Vorderende und drei halbkreisförmigen gezahnten Kiefern, die je 80 Kalkzähnchen besitzen (insg. 240). Zwischen den Zähnen münden die Gänge der Drüsen, die den medizinisch hochwirksamen Speichel enthalten.
Bisher sind mehr als 13 Inhaltsstoffe bekannt.

Folgende Wirkungen haben die verschiedenen Inhaltsstoffe:

· entzündungshemmend
· bakterizid
· antibiotisch (greift die Kapsel von Bakterien an)
· lymphstrombeschleunigend
· immunisierend
· Verbesserung der Fließgeschwindigkeit des Blutes, insbesondere im venösen Schenkel und im Kapillargebiet
· kreislaufschonender, lokaler Aderlass
· aufgrund des feinen Zusammenspiels der Wirkstoffe und des lokalen Aderlasses sind die Blutegel grundsätzlich bei allen lokalen, gestauten, entzündlichen und durchblutungsgestörten Prozessen angezeigt. Selbst bei röntgenologisch pathologischen Zuständen verbessern sie die Stoffwechselsituation und wirken schmerzlindernd.
Der Saugakt dauert je nach Größe des Egels ca. 1 Stunde



Indikationen

Wann wäre eine Blutegeltherapie ratsam?

· Tendinitis (Sehnenentzündung)
· Arthritis (Gelenkentzündung)
· Arthrose
· Podotrochlose (nur Pferd)
· Spat (nur Pferd)
· Hufrehe (nur Pferd)
· Wirbelsäulenerkrankung
· Cauda equina Syndrom
· Phlegmonen
· Hämatome, Quetschungen, Prellungen
· Ödeme
· Furunkel, Abszesse, infizierte Wunden, Wundheilungsstörungen
· Schlecht heilende Narben
· Bursitiden (Schleimbeutelentzündung)
· Satteldruck (nur Pferd)
· Gleichbeinlahmheit (nur Pferd)
· Muskelverhärtungen-verspannungen (Myogelosen)
· Discopathien
· HD, ED
· Spondylosen
· Thrombosen
· Zur Entgiftung verschiedener Krankheiten
· Zur Verstärkung der Akupunkturpunkte
· Post OP



Kontraindikationen

Wann wäre eine Blutegeltherapie nicht ratsam?

· Anämie (Blutarmut)
· Immunschwäche
· Diabetis mellitus
· Bekannte allerg. Reaktionen auf die Blutegelinhaltsstoffe
· Extreme Allergie gegen Eiweiße
· Tiere unter einem Gewicht von 7 kg
· Tiere mit allg. geschwächter Konstitution
· Trächtigkeit
· Fortgeschrittene Lebererkrankung
· Viruserkrankung
· Herzinsuffizienz
· starker Durchfall
· 48h vor einer OP

Trotz ihrer außerordentlichen Wirkung sind Blutegel keine Allheilmittel. Sie sollten daher nur in Indikationsgebieten eingesetzt werden, die sich bewährt haben.

Einige Grundregeln sollten immer beachtet werden:

Blutegel NIE mit Gewalt abreißen!
Blutegel NIE mehrmals verwenden!
Blutungen nicht vorzeitig unterbinden!

(Nachblutungen zw. 4-12h sind erwünscht)
(Fliegen und anderes Ungeziefer meiden die Bißstelle)


Kontaktinformationen

  • Maren Ritter
    Gartenstraße 15
    75334 Straubenhardt

    Telefon: 07248 924 32 6
    Mobil: 0151 573 313 04
    E-Mail: maren-ritter[at]online.de